Schüler*innen mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Sprache sind in ihrer Kommunikation beeinträchtigt. Der Gebrauch der Sprache ist nachhaltig gestört und mit erheblichem subjektiven Störungsbewusstsein sowie Beeinträchtigungen in der Kommunikation verbunden und kann nicht alleine durch außerschulische Maßnahmen behoben werden. Es fällt den Schüler*innen oftmals schwer, mit Anderen sprachlichen Kontakt aufzunehmen und ihre Gedanken, Wünsche und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Die Beeinträchtigungen im sprachlichen Bereich können auch Auswirkungen auf die personale und soziale Entwicklung, das schulische Lernen und das individuelle Erleben haben. (vgl. § 4 Abs. 3 AO-SF).
Häufig haben Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Sprache auch Entwicklungsverzögerungen in ihrer Wahrnehmung und Motorik, in ihrem Sozialverhalten und ihrer Emotionalität.
Der Förderschwerpunkt Sprache bedeutet, dass die Schüler*innen Förderbedarf auf einer oder mehrerer Sprachebenen haben. Dies kann auf der phonetisch-phonologischen Ebene bedeuten, dass einzelne Laute ausgelassen, Laute abweichend gebildet oder Wörter reduziert werden. Auf der semantisch-lexikalischen Ebene bedeutet es, dass die Schüler*innen die passenden Wörter nicht kennen (ihr Wortschatz eingeschränkt ist), oder nicht abrufen können. Im Bereich der syntaktisch-morphologischen Ebene werden Sätze nicht korrekt gebildet und die Grammatik nicht korrekt verwendet. Der Bereich der kommunikativ-pragmatischen Ebene bedeutet, dass Schüler*innen überhastet oder überstürzt sprechen, schweigen, obwohl sie sprechen können. Die Entwicklungsverzögerungen auf all diesen Sprachebenen beeinträchtigt sie deshalb erheblich in ihrem Schriftspracherwerb (Lesen- und Schreibenlernen). Im Unterricht mit Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Sprache wird auf die Beeinträchtigungen in der Sprachentwicklung individuell und differenziert eingegangen. Dies geschieht durch eine wirksame Kombination von Unterricht und Sprachtherapie. Im Unterricht werden spezifische Sprachtherapeutische Maßnahmen auf der Basis einer individuellen sprachlichen Förderdiagnostik eingesetzt.